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Abfallarten – Entsorgung gefährlicher Abfälle

Lösemittel entsorgen

Andere Bezeichnungen: Lösungsmittel, Solvens, Solventien, Menstruum, Alkohole, Nitroverdünnung

Lösemittel können den Aggregatzustand verändern oder auch homogene Gemische erzeugen, ohne dass der gelöste Stoff seine chemischen Eigenschaften verliert. Aufgrund dieser besonderen Qualitäten kommen sie in den unterschiedlichsten Produkten zum Einsatz, seien es Lacke und Farben, Reinigungsmittel, Klebstoffe, Medikamente oder Kosmetika. Neben der Herstellung bestimmter Stoffe werden sie u. a. zur Reinigung von Werkstoffen eingesetzt. Lösemittel sind jedoch auch Gefahrstoffe, die je nach Art des Stoffes zu unterschiedlichen Graden gesundheitsschädigend, wassergefährdend oder feuergefährlich wirken. Ein sachgemäßer Umgang bei Lagerung, Sammlung, Transport und Entsorgung von Lösemitteln ist daher unerlässlich.


Abfall-Beispiele oder -Herkunft

  • Farben- und Lack­industrie: Löse­mittel aus der Farben- und Lack­herstellung (Aceton, Toluol, Xylol)
  • Pharma- und Kosmetik­industrie: Ethanol (als Desinfektions- oder Extraktions­mittel), Isopropanol (Reinigung), Aceton (Extraktion und Herstellung von Kosmetik­produkten), Methanol (chemische Synthese)
  • Metallverarbeitung und Oberflächen­behandlung: Trichlor­ethylen und Perchlor­ethylen (Entfettung); Löse­mittel­gemische mit Trichlor­ethylen, Aceton oder Perchlor­ethylen (Reinigung und Entfettung); löse­mittel­haltige Schlämme aus der Reinigung von Metall­oberflächen
  • Papier- und Zellstoff­industrie: säure­haltige Abwässer aus der Zellstoff­bleiche
  • Batterie­herstellung: Schwefel­säure
  • Elektronik­industrie: Iso­propanol (Reinigung von Elektronik­komponenten)
  • Kunststoff­produktion: Toluol, halogenierte Lösemittel (Dichlor­methan, Chloroform)
  • Biodiesel­produktion: Methanol
  • Chemische Industrie: Löse­mittel aus Synthese­prozessen (Ethanol, Methanol), Destillations­rückstände aus der Lösemittel­rückgewinnung
  • Galvanik und Ober­flächen­beschichtung: löse­mittel­haltige Galvanik­schlämme
  • Reinigungsindustrie: Reinigungs- und Desinfektions­mittel (Aceton, Ethanol)
  • Lackierereien: nicht­halogenierte Löse­mittel­abfälle aus Lackier­prozessen (Aceton, Ethanol, Xylol)
  • Haushalt: Nagel­lack­entferner (Aceton, Toluol), Brenn­spiritus (Ethanol)

Abfallschlüsselnummer(n)

Lösemittel zählen zu den gefährlichen Abfällen.

  • AS 140601* – Fluorchlorkohlenwasserstoffe, HFCKW, HFKW
  • AS 140602* – andere halogenierte Lösemittel und Lösemittelgemische
  • AS 140603* – andere Lösemittel und Lösemittelgemische
  • AS 140604* – Schlämme oder feste Abfälle, die halogenierte Lösemittel enthalten
  • AS 140605* – Schlämme oder feste Abfälle, die andere Lösemittel enthalten

Vielseitiges Lösemittel: Trichlormethan – besser bekannt als Chloroform – war eines der ersten Narkosemittel und kam als solches noch bis Anfang des 20. Jahrhunderts zum Einsatz. Heute wird der Gefahrstoff zur Herstellung von Fluorkohlenwasserstoffen, Dichlorcarben und Triphenylmethan oder auch zur Bestimmung mikrobieller Biomasse in Bodenproben verwendet.

Lösemittel aus chemischer Industrie, Farbenherstellung und anderen Bereichen entsorgen

Ob in der chemischen Industrie, der metallverarbeitenden Industrie, bei Pharma- und Kosmetikunternehmen, in der Kunststoffproduktion oder der Lack-, Farben- und Druckindustrie: Der Umgang mit Lösemitteln erfordert besondere Sicherheitsvorkehrungen und ein hohes Maß an Sachverstand. Dazu gehört etwa eine sortenreine Sammlung. REMONDIS Industrie Service stellt hierfür die geeigneten Behälter bereit. Auf Wunsch übernehmen wir auch das betriebliche Abfallmanagement und kümmern uns um die Sammlung und Sortierung der Abfälle direkt vor Ort. Mit unserem nach den Technischen Regeln für Gefahrstoffe (TRGS) geschulten Personal übernehmen wir zudem den rechtskonformen Transport und die sichere Verwertung bzw. Entsorgung Ihrer Lösemittelabfälle.

In hochmodernen Recyclingverfahren werden Lösemittel zur Wiederverwendung in der Industrie aufbereitet.


Wo kann man Lösemittel aus dem Haushalt entsorgen?

  • Restentleerte Verpackungen oder Behälter von Lösemitteln über den Verpackungsabfall entsorgen
  • Nicht restentleerte Behälter bei Sammelstellen abgeben: Wertstoffhof, Schadstoffmobil
  • Umgefüllte Lösemittel – vom Umfüllen ist generell abzuraten! – nicht über einen längeren Zeitraum in Kunststoffgebinden aufbewahren

Aufgrund ihres hohen Heizwertes eignen sich viele Lösemittelabfälle zur Herstellung von Ersatzbrennstoffen. Mehr erfahren

Entsorgung von Lösemitteln: Weitere Informationen

  • RESOLVE. Lösemittelrecycling. Link

Bildnachweis: iStock, Kittisak Kaewchalun


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