Altöl-Recycling: Deutschland verzeichnet 6 Prozent Rückgang
Im Jahr 2022 verzeichnete Deutschland einen Rückgang von rund sechs Prozent beim Recycling von Altöl im Vergleich zum Vorjahr. Laut dem Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) belief sich das nicht-stofflich verwertete Altöl auf über 85.000 Tonnen, während das gesamte Altölaufkommen etwa 526.000 Tonnen betrug. Trotz einer Recyclingquote von etwa 74 Prozent – im Vergleich zu ca. 80 Prozent im Vorjahr – wurden insgesamt 235.000 Tonnen Basisöl und 200.500 Tonnen anderer Produkte aus Altöl gewonnen.
Der Bundesverband Altöl (BVA) präsentierte auch Daten für das erste Halbjahr 2023, wobei der Schmierstoff-Absatz um fast acht Prozent im Vergleich zum Vorjahr zurückging. Insbesondere der Absatz von Motorenölen fiel um gut zehn Prozent geringer aus. Die Entwicklung verdeutlicht den seit vier Jahren anhaltenden Trend des Rückganges des Altölrecyclings.
Vom Öl zum Altöl: Wann wird Öl als Altöl betrachtet und wo findet es Anwendung?
Wann wird Öl zu Altöl? Öl wird dann als Altöl betrachtet, sobald es (zum Beispiel nach der Nutzung) Verunreinigungen aufweist oder nicht mehr für den ursprünglichen Zweck geeignet ist. Dies kann durch Schmutz, Abrieb, chemische Veränderungen oder Fremdstoffe wie Wasser oder Metallspäne erfolgen. Dabei ist Öl keineswegs ein einheitlicher Stoff. Industrieöle existieren in unterschiedlichen Varianten und weisen vielfältige Eigenschaften auf, die nach ihrer Verwendung und Anwendung variieren. Exemplarisch ist es Bestandteil von Motorenölen, Getriebeölen und Hydraulikölen die zur reibungslosen Funktion von Fahrzeugen, Maschinen oder Anlagen dient. Besonders in der verarbeitenden Industrie spielt Öl beziehungsweise Altöl eine bedeutende Rolle, da es als Schmierstoff und Schmierungstechniken für einen reibungslosen Betrieb von Maschinen und Anlagen Anwendung findet.
Nachhaltige Altöl-Behandlung: Umweltgerechte Entsorgung und Ressourcenschonung
Die Auswirkungen einer unsachgemäßen Entsorgung von Altöl auf die Umwelt sind gravierend. Selbst wenige Liter Altöl können Millionen Liter Trinkwasser kontaminieren, was eine umweltgerechte Entsorgung und Verwertung von Altöl neben einer nachhaltigen Ressourcenschonung unerlässlich macht. Altöl stellt dabei einen wertvollen Rohstoff dar, der durch Aufbereitungsmethoden aus Abfall wiedergewonnen werden kann. Chemisch-Physikalische Anlagen (CP-Anlagen) können durch umfassende Behandlungen und Aufbereitungen Öle aus Abfällen zurückgewinnen, trennen und für Raffinerien vorbereiten.
Auf diese Weise entstehen Basisöle in verschiedenen Qualitäten, die entweder als Produkt aufbereitet oder zu Brennstoff weiterverarbeitet werden können. Dies trägt maßgeblich zur Reduzierung des Bedarfs an Primärstoffen bei und spielt eine wichtige Rolle bei der Senkung der Produktionskosten für neue Ölprodukte. Darüber hinaus verringert es den Bedarf an Rohstoffen für thermische Verwertungsprozesse. REMONDIS Industrie Service betreibt mehrere CP-Anlagen deutschlandweit und leistet damit einen bedeutsamen Beitrag zur Förderung einer Kreislaufwirtschaft.
Rückgang des Altölrecyclings: Auswirkungen auf Kreislaufwirtschaft und Ressourcenerhaltung
Der Rückgang des Altölrecyclings hat weitreichende Auswirkungen auf die Industrie und die Nutzung einer wertvollen Ressource. Altöl dient als bedeutende Quelle für die Herstellung von Basisölen, Schmierstoffen und Brennstoffen. Ein nachlassendes Recycling führt zu einem Verlust wertvoller Ressourcen, die durch effiziente Recycling- und Aufbereitungsprozesse wiedergewonnen werden könnten. Diese Entwicklung bringt auch wirtschaftliche Implikationen mit sich. Die Wiederverwertung von Altöl ist oft kosteneffizienter als die Gewinnung neuer Rohstoffe. Daher könnte der Rückgang zu steigenden Rohstoffpreisen führen.
Unzureichendes Altölrecycling kann bei einer unsachgemäßen Entsorgung zu einer größeren Umweltbelastung führen, indem es Böden und Gewässer verschmutzt. Diese Auswirkungen betreffen nicht nur die Umwelt und das Ökosystem, sondern beeinträchtigen ebenfalls die Bestrebung einer nachhaltigen Kreislaufwirtschaft. Ein rückläufiges Recycling hat negative Folgen für die Erhaltung von Ressourcen und die Reduzierung des Bedarfs an Primärrohstoffen. Sinkende Zahlen im Altölrecycling könnten Anreize für technologische innovative Entwicklungen in der Recyclingbranche mindern, was langfristig die Einführung effizienter Recyclingverfahren behindern könnte.
Altölsammlung leicht gemacht: REMONDIS Industrie Service im Einsatz mit dem MOBIWER
REMONDIS Industrie Service verfolgt einen ganzheitlichen Ansatz für die nachhaltige Verarbeitung und das Recycling von Altöl. Durch den Einsatz spezialisierter Transportfahrzeuge und -behälter werden Altöle aus verschiedenen Standorten wie Industrieanlagen, Werkstätten oder Logistikzentren gesammelt. REMONDIS Industrie Service legt dabei besonderen Wert auf eine verantwortungsbewusste Altölentsorgung, die strengsten Umweltstandards entspricht.
REMONDIS Industrie Service gewährleistet die umweltgerechte Entsorgung nicht wiederverwertbarer Altölbestandteile unter Einhaltung strenger gesetzlicher Auflagen und die Verwertung wiederverwendbarer Stoffe. Die Eigenentwicklung MOBIWER (Mobile Werkstattentsorgung) ist ein zentraler Bestandteil dieser Dienstleistung. MOBIWER ist ein mobiles Entsorgungssystem-Fahrzeug, das speziell für den Transport und die Sammlung von Werkstattabfällen konzipiert wurde. Dieses innovative Fahrzeug ermöglicht nicht nur eine flexible und effiziente Altölabholung, sondern ermöglicht es REMONDIS Industrie Service auch, innerhalb einer Anfahrt weitere gefährliche Abfälle aus Werkstätten zu sammeln. Dazu gehören ölhaltige Betriebsmittel, Ölfilter, Autobatterien, Bremsflüssigkeiten und Kühlflüssigkeiten. REMONDIS Industrie Service stellt somit nicht nur eine kostengünstige Abholung von Altöl sicher, sondern bietet auch eine ganzheitliche Lösung für die Entsorgung gefährlicher Werkstattabfälle.
Quellen:
- ADAC: So geht's: Altöl richtig entsorgen. Link
- BMUV: Evaluation der ökologischen und ökonomischen Auswirkungen des Wegfalls der Heizwertreglung des § 8 Abs. 3 Satz 1 KrWG. Link
- BVSE: Spitzenwert bei Entsorgung und Recycling in Deutschland. Link
- EUWID: BVA: 85.000 Tonnen Altöl wurden 2022 in Deutschland nicht dem Recycling zugeführt. Link
- Sonderabfallwissen: Ölhaltige Abfälle entsorgen: Zukunftsorientiertes Management im Sinne der Kreislaufwirtschaft. Link
- Umweltbundesamt: Altöl. Link
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