Wertvolle Rohstoffe im Fokus: Rückgewinnung für die Kreislaufwirtschaft
Bisher werden bei der thermischen Behandlung von gefährlichen Abfällen nur wenige wertvolle Komponenten zurückgewonnen. Ziel der Kreislaufwirtschaft ist es allerdings, einzelne Abfälle zu isolieren und sie so aufzubereiten, dass sie zurück in den Produktkreislauf geführt werden können. Die Herausforderung besteht da drin, Verfahren und Technologien zu entwickeln, welche Wertstoffe aus Abfällen extrahiert und aufbereitet um sie erneut als hochwertige Produkte weiterzuverwenden. Denn nur so kann eine nachhaltige Schonung der Ressourcen gewährleistet werden.
Bereits jetzt werden einige Rohstoffe, wie zum Beispiel Stahlschrott in REMONDIS Hochverbrennungsanlagen zurückgewonnen. Ab sofort isoliert die Anlage der REMONDIS SAVA ebenfalls Iod, welches in einer nachgelagerten Stufe der thermischen Verwertung aus dem Rauchgas selektiv abgeschieden wird.
Wertvolles Iod-Recycling
Iod ist ein wichtiges Spurenelement, das in verschiedenen Bereichen Anwendung findet. Zum Beispiel ist es ein relevanter Bestandteil in der chemischen Industrie, wird in der Medikamentenherstellung eingesetzt oder als Beimischung im Speisesalz verwendet. Ursprünglich kommt Iod in geringen Spuren aus der Natur wie Böden, Gesteinen oder Gewässern vor und wird überwiegend aus Chile und Japan nach Deutschland importiert. Dementsprechend hoch ist die Nachfrage nach dem begrenzten Rohstoff. Bisher wurde dieses wertvolle Element bei der thermischen Behandlung im Filterstaub gebunden und kostenintensiv in Untertagedeponien endgelagert. Die dort enthaltende Iodmenge war somit nicht mehr für den Wirtschaftskreislauf zugänglich.
„Als Betreiber einer Anlage zur thermischen Behandlung von Sonderabfällen leisten wir einen immensen Beitrag für Sicherheit und Nachhaltigkeit.“
Dr. Martin Kemmler, Geschäftsführung der REMONIS SAVA
Emissionsfrei und energiearm: REMONDIS SAVA setzt auf nachhaltige Iod-Rückgewinnung
Mit dem innovativen Verfahren zur Iod-Rückgewinnung setzt die REMONDIS SAVA gemeinsam mit dem Kooperationspartner REC53 ein wichtiges Zeichen für eine zukunftsorientierte Kreislaufwirtschaft. Mit der Iod-Rückgewinnungsanlage wird es ermöglicht, Iod aus den Rauchgasen abzuscheiden und aufzukonzentrieren. Dabei wird die gewonnene Konzentration als wässrige Lösung zwischengelagert und anschließend als Rohstoff in den Wertstoffkreislauf zurückgeführt. Herr Dr. Martin Kemmler, Geschäftsführer der SAVA sagt: „Als Betreiber einer Anlage zur thermischen Behandlung von Sonderabfällen leisten wir einen immensen Beitrag für Sicherheit und Nachhaltigkeit. Dabei wollen wir unsere Technik stets weiterentwickeln und an die Herausforderungen der Zukunft anpassen. Wir sind sehr stolz darauf, mit der Entwicklung des Iod-Rückgewinnungsverfahrens die Kreislaufwirtschaft hier am Standort Brunsbüttel voranzutreiben.“. Ziel der REMONDIS SAVA ist es, mehr als 50 Tonnen Iod pro Jahr zurückzugewinnen.
Die Iod-Rückgewinnungsanlage arbeitet emissionsfrei, energiearm und abwasserfrei, was mit einer Einsparung von CO2 einhergeht. Mit dieser wegweisenden Technologie und „grünem“ Iod setzen wir ein Zeichen für Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung in der Abfallwirtschaft.
Podcast-Highlight: Rundgang durch die REMONDIS SAVA Sonderabfallverbrennungsanlage
Haben Sie sich schon einmal gefragt, wie gefährliche Abfälle thermisch verwertet werden? Oder wie die enthaltenden Schadstoffe unschädlich gemacht werden? Hören Sie im Podcast Eine Tonne Abfallwissen von Sonderabfallwissen den spannenden Rundgang durch die Sonderverbrennungsanlage der REMONDIS SAVA in Brunsbüttel. Geschäftsführer Dr. Martin Kemmler teilt sein Fachwissen, gibt Einblicke in die thermische Verwertung von gefährlichen Abfällen und verrät Zukunftsvisionen für eine nachhaltige Kreislaufwirtschaft.
Quelle:
- REMONDIS SAVA: Iodanlage. Link
Bildnachweis: REMONDIS