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Stoffkreislauf im Fokus: Was mit gefährlichen Abfällen nach der Abholung passiert

16.07.2025

Aus den Augen, aus dem Sinn – so geht es wohl den meisten, sobald sie ihren Abfall zur Entsorgung abgegeben haben. Das ist auch völlig okay, solange der Entsorgungspartner, der sie übernimmt, verantwortungsvoll damit umgeht. Wichtig ist allerdings, dass Abfallerzeugerinnen und -erzeuger ihre Abfälle im Vorfeld richtig – das heißt, getrennt – sammeln. Bei gefährlichen Abfällen ist dies nicht nur eine Frage der Sicherheit, sondern entscheidet auch maßgeblich darüber, wie gut sie später verwertet werden können. Um zu zeigen, wieso die Getrenntsammlung so entscheidend ist, begleiten wir im Folgenden einen typischen Sonderabfall auf seinem Weg durch den Stoffkreislauf.


Typischer Entsorgungsweg von Lithium-Ionen-Akkus

In nahezu jedem Bereich – sei es professionell oder privat – sind wir heutzutage von mobilen elektronischen Geräten umgeben, die mit Lithium-Ionen-Akkus betrieben werden. Das Spektrum dieser Akkus umfasst alle Größen, von der Knopfzelle bis zum großen Industrie-Akku. Sie finden sich unter anderem in IT-Geräten wie Smartphones und Laptops, Werkzeugen wie Akkuschraubern und Sägen sowie in Elektrofahrzeugen wie E-Bikes oder E-Autos. Während Privatpersonen ihre entnehmbaren Batterien in erster Linie bei den eingerichteten Sammelstellen im Handel oder auf Wertstoffhöfen abgeben, müssen Unternehmen die Entsorgung ihrer Lithiumbatterien bei einem gewerblichen Entsorger in Auftrag geben.

REMONDIS Industrie Service bietet mit RETRON einen umfassenden, rechtskonformen und sicheren Entsorgungsweg von Lithium-Ionen-Akkus aller Größen. Hierzu werden optimalerweise bereits im Vorfeld, spätestens aber zur Abholung spezielle RETRON-Sicherheitsbehälter gestellt, die die Altbatterien sicher für den Transport verpacken.

Danach geht es mit den RETRON-Spezialbehältern zur Recyclinganlage. Hier werden die Akkus zunächst elektrisch entladen und anschließend demontiert. Im nächsten Schritt erfolgt eine mechanische Aufbereitung zur sogenannten Schwarzmasse. Dieses Gemisch enthält wertvolle Rohstoffe wie Lithium und andere Metalle (Nickel, Kobalt etc.) sowie Grafit oder Mangan, die später mittels hydro-, pyro- oder elektrometallurgischer Verfahren zurückgewonnen werden. Je nach Anlagentyp erfolgen das Aufbereiten zur schwarzen Masse und die Wiedergewinnung der Wertstoffe daraus teilweise an unterschiedlichen Standorten. Hierfür wird die Schwarzmasse, die übrigens seit Kurzem als gefährlicher Abfall gilt, noch einmal in einen sogenannten Hub zur Raffination der Metalle gebracht. Die wiedergewonnenen Bestandteile werden im Anschluss wieder zur neuerlichen Vermarktung in den Stoffkreislauf zurückgeführt.

Wussten Sie schon: Ab einem Gewicht von 500 Gramm gelten besonders strenge Vorschriften für Lithium-Ionen-Akkus. So dürfen unbeschädigte Batterien etwa nur in Monochargen gesammelt werden. Beschädigte Akkus sind nach Sondervorschrift SV 636 ADR speziell zu verpacken und zu transportieren.

Falsch abgebogen: Wenn Lithium-Ionen-Akkus nicht korrekt gesammelt werden

Werden Lithium-Ionen-Akkus falsch entsorgt, ergeben sich daraus hauptsächlich zwei Probleme, die zum Teil gravierende Folgen haben können. Das erste ist ein Sicherheitsproblem. Vor allem bei einer Entsorgung über den Restmüll drohen durch das Verpressen der Abfälle im Fahrzeug kritische Schäden an den Batterien, die bereits häufig Brände zur Folge hatten. Doch auch bei einer fälschlichen Entsorgung im Elektroschrott sind Beschädigungen an ungeschützten Akkus durch äußere mechanische Einwirkungen möglich. Eine Ausnahme stellen Geräte-Akkus dar, die fest im Gerät verbaut (und geschützt) und somit gemäß Batteriegesetz als Elektroschrott zu entsorgen sind. Bereits beschädigte Akkus müssen zwingend in Sicherheitsbehältern wie jenen von RETRON gelagert und transportiert werden, da von ihnen eine latente Brand- und Explosionsgefahr ausgeht.

Das zweite Problem besteht im möglichen Verlust der in den Akkus enthaltenen wertvollen Rohstoffe. Dies ist insbesondere bei einer fälschlichen Entsorgung über den Restmüll der Fall, da dieser komplett einer thermischen Verwertung zugeführt wird. Auch dieses buchstäbliche Wegwerfen kostbarer Ressourcen hat schwerwiegende Folgen, da der Abbau von Lithium und anderen Metallen mit erheblichen Umweltschäden verbunden sein kann und mit hohem Energieaufwand einhergeht. Werden entnehmbare Lithium-Ionen-Akkus versehentlich über den Elektroschrott entsorgt, werden sie in der Regel dennoch stofflich verwertet, da in den Verwertungsanlagen auch die fest verbauten Akkumulatoren ausgebaut und separat verwertet werden. Für das Personal in der Anlage bleiben jedoch erhebliche Gefahren durch eventuell beschädigte Batterien.

“Bei REMONDIS Industrie Service behandeln wir mehr als 600 verschiedene gefährliche Abfälle. Einen beträchtlichen Teil davon können wir in hochmodernen Recyclingverfahren stofflich verwerten. Dabei gilt: Je besser Sie Ihren Abfall trennen, desto mehr können wir davon auch recyceln.”

René Jurock, Geschäftsführung REMONDIS Industrie Service

RESPRAY: Speziallösung für Spraydosen

Mit RESPRAY bietet REMONDIS Industrie Service eine sichere und effiziente Lösung für die Entsorgung von Spraydosen – ganz gleich, ob diese leer, halbvoll oder noch vollständig befüllt sind. Kundinnen und Kunden erhalten hierfür eine RESPRAY-Sammelbox, in der die Sprühdosen gesammelt werden können. Bei der Abholung wird der befüllte Sammelsack entnommen und durch einen neuen ersetzt.

Die gesammelten Spraydosen gelangen anschließend in spezielle Recyclinganlagen, in denen sie unter streng kontrollierten Sicherheitsbedingungen verarbeitet werden. In einer gasdichten Umgebung erfolgt das kontrollierte Öffnen der Dosen, wobei enthaltene Treibgase verflüssigt und als alternative Energieträger weiterverwertet werden. Flüssige Restinhalte dienen dabei der thermischen Energiegewinnung. Die verbleibenden Metallverpackungen – meist aus Aluminium oder Weißblech – werden zu kompakten Presslingen verarbeitet. Rund 150 Spraydosen ergeben dabei einen Pressling, der anschließend in den Stoffkreislauf zurückgeführt und zur Herstellung neuer Produkte verwendet wird.

Quellen:

  • RESPRAY: Systemlösung zur Entsorgung von Spraydosen. Link
  • RETRON: Lithium-Ionen-Akku Entsorgung – umweltgerecht und sicher mit RETRON. Link

Bildnachweis: RETRON - REMONDIS, REMONDIS 


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