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Verdampfer-Anlagen bei REMONDIS Industrie Service: Spezialisten zur Behandlung schadstoffhaltiger Abwässer

25.03.2025

Verdampfer sind vielfältig einsetzbar und können dank unterschiedlicher Spezialisierungen verschiedene flüssige Abfallströme behandeln. Sie sind ein wichtiger Behandlungsschritt, um schadstoffhaltige Abwässer zu reinigen. Die acht Verdampfer-Anlagen von REMONDIS Industrie Service sind deswegen ein wichtiger Bestandteil des deutschlandweiten Anlagenverbunds und erfüllen essenzielle Funktionen – beispielsweise bei der Einhaltung von Abwassergrenzwerten oder der Reduzierung von CO2-Emissionen bei der Abfallbehandlung. Sie können sowohl als eigenständige Anlage für die Abwasseraufbereitung operieren, als auch in bestehende Anlageninfrastruktur als zusätzlicher Behandlungsschritt integriert werden. So profitieren verschiedene Branchen von der optimalen Verwertung ihrer Abwässer.


Behandlung von flüssigen Abfällen - Chemisch-Physikalische Behandlung und Verdampfer

Mit Hilfe von chemisch-physikalischen Behandlungsanlagen bereitet REMONDIS Industrie Service gefährliche flüssige Abfälle auf und nimmt ihnen damit ihr Gefährdungspotential für die Umwelt. Bei der Verwertung von Laugen und Säuren, bei der Aufbereitung von Sickerwässern aus Deponien und Öl-Wassergemischen oder der Verarbeitung von schwermetallhaltigen Produktionsabwässern geht es um die Trennung der Inhaltsstoffe und die Optimierung der Stoffströme. Dabei haben alle Behandlungsrezepturen die Rückgewinnung von Wertstoffen und die Minimierung der Umwelteinflüsse im Fokus. In den chemisch-physikalischen Anlagen werden die einzelnen Inhaltsstoffe durch chemische Prozesse zu ungefährlichen Stoffen umgewandelt und anschließend physikalisch getrennt.

Wofür werden Verdampfer eingesetzt?

Verdampfer reduzieren destillativ die Ausgangsmenge eines (Abfall-)Stoffes, sodass vom behandelten Stoff ein geringer schadstoffbelasteter Teil als Konzentrat zurückbleibt. Die Menge des Konzentrats ist dabei abhängig vom behandelten Abfall und kann je nach Stoffeigenschaften stofflich sowie thermisch, z. B. als Ersatzbrennstoff in der Zementindustrie, verwertet werden. Das Konzentrat ist weitgehend wasserfrei und durch den geringeren Wasseranteil gelingt die weitere Verwertung effizienter. Weil viele Anlagen zur thermischen Verwertung mit heizwertarmen wässrigen Abfallgemischen überlastet sind, ist dieses Verfahren ein wichtiger Schritt zu einer effizienteren Verwertung von gefährlichen Abfällen.

Eine weitere wichtige Aufgabe von Verdampfer-Anlagen ist die Abwassernachreinigung. Bei zunehmenden Anforderungen an die Abwasserqualität vor Einleiten in ein öffentliches Kanalnetz, zum Beispiel nach der chemisch-physikalischen Behandlung von Emulsionen und Abfällen aus Leichtflüssigkeitsabscheidern, sind Verdampfer ein unverzichtbarer Verfahrensschritt der Abfallbehandlung. Sie stellen sicher, dass die strengen Vorgaben an die Abwasserqualität erfüllt und Grenzwerte zuverlässig eingehalten werden, indem bei der Behandlung gefährliche Stoffe von der Wasserphase getrennt werden. Zum Einsatz kommt diese Technik beispielsweise bei der Behandlung von Öl-Wasser-Gemischen, Emulsionen und um Schwermetalle oder organische Spurenstoffe aus wässrigen Spülflüssigkeiten zu extrahieren: Der Wasseranteil wird verdampft und die Schadstoffe, wie z. B. Schwermetalle, bleiben im Konzentrat zurück. Durch diese Behandlungsschritte ist es möglich, das Wasser so zu säubern, dass es in einen betrieblichen Kreislauf zurückgeführt oder direkt in die Kanalisation eingeleitet werden kann.

Wie funktionieren Verdampfer?

Es gibt verschiedene Verdampfer, deren technische Gegebenheiten sich zum Teil deutlich unterscheiden können. Bei REMONDIS Industrie Service sind verschiedene Verdampfer-Typen im Einsatz: Vakuum-, Vakuum-Niedrigtemperatur- und atmosphärische Verdampfer. Jeder Verdampfer ist dabei auf die Behandlung unterschiedlicher Abfallströme spezialisiert. 

Die am häufigsten eingesetzten Verdampfer in Deutschland sind sogenannte Vakuumverdampfer. Dank einem in der Anlage herrschenden Unterdruck können sie Wasser schon bei niedrigen Temperaturen verdampfen, wobei die Verdampfungstemperatur von den im zu behandelnden Abfall enthaltenen Stoffen abhängt. Abwässer, die Schadstoffe enthalten, werden in der Regel im Vakuumverdampfer behandelt und bei Unterdruck erhitzt, sodass das Wasser in einem ersten Schritt verdampft. Je nach Verdampfer- und Abfallart liegt die Temperatur zwischen 50 und 85 Grad Celsius. In einem zweiten Schritt wird der Wasserdampf in einem Wärmetauscher kondensiert und wieder verflüssigt. Dabei wird die Kondensationswärme des Wasserdampfs genutzt, um den zu behandelnden Abfall aufzuwärmen. So kann Primärenergie eingespart werden, was den Prozess sehr effizient macht und CO2-Emissionen reduziert.

Atmosphärische Verdampfer arbeiten wiederum bei atmosphärischem Druck. Die Anlage wird dabei so lange aufgeheizt, bis ein Überdruck entsteht und Wasser bei etwa 95 Grad Celsius verdampft. Dieses Verfahren ist hocheffizient bei Phasen, deren Siedepunkte relativ weit voneinander entfernt bzw. die Schadstofffrachten oberhalb von Wasser liegen: Von 100 Litern Abwasser können nach der Behandlung 99 Liter einleitfähiges Wasser und 1 Liter Konzentrat, in dem die Schadstoffe aufkonzentriert sind, übrigbleiben.

Vor und nach der Behandlung der Abwässer im Verdampfer werden häufig weitere Behandlungsschritte durchgeführt. Die Vorbehandlung der Ausgangsstoffe ist bei dem Vorhandensein potenzieller Störstoffe durch Filtrierung für viele Verdampfer-Anlagen elementar: Die oft sehr verschiedenen Abfallqualitäten müssen in der Regel so vorbereitet werden, dass die Verdampfung störungsfrei und konstant funktioniert. Nach der Verdampfung integrierte Aktivkohlesysteme stellen zusätzlich sicher, dass die Grenzwerte für das so produzierte Abwasser eingehalten werden, soweit wasserdampfflüchtige Stoffe enthalten sind.

Überblick: Verdampfer und ihre Funktionen

Die Vielseitigkeit der Verdampfer-Technologie ermöglicht es, unterschiedliche Stoffströme zu behandeln. Ein Überblick über die technischen Unterschiede der Verdampfer-Typen gibt Aufschluss über die große Spannbreite, in der Verdampfer eingesetzt werden können.

  • Energieverbrauch: Verdampfer, die mit Strom oder Dampf betrieben werden, arbeiten heute sehr energieeffizient. Die mit Dampf betriebenen Niedrigtemperatur-Verdampfer können insbesondere dann mit noch weniger Primärenergie arbeiten als mit Strom betriebene Vakuum-Verdampfer, wenn sie mit Dampfüberschüssen, beispielsweise aus anderen Produktionsschritten, betrieben werden. Atmosphärische Verdampfer benötigen sogar nur ein Drittel der Energie, die für den Betrieb einer klassischen Vakuumanlage nötig ist, wenn sie über Energierückführungssysteme verfügen, was heute obligatorisch ist.
  • Temperatur: Der Niedrigtemperatur-Verdampfer der REMONDIS Industrie Service arbeitet im Vakuum mit Temperaturen zwischen 50 bis 70 Grad im ersten und 35 bis 45 Grad im zweiten Kessel. Andere Vakuum-Verdampfer arbeiten hingegen mit etwa 85 Grad durch Erhitzen in Rohrbündeln. Die Temperatur variiert je nach Abfall, um Flüssigkeiten mit unterschiedlichen Eigenschaften optimal verdampfen und die Schadstoffe aufkonzentrieren zu können.
  • Behandlung spezieller Abfälle: Dank der niedrigen Temperaturen kann der Niedrigtemperatur-Verdampfer auch Leichtflüssigkeiten im Konzentrat halten, die leicht flüchtig sind und bei zu hohen Temperaturen ebenfalls verdampfen würden. Das ermöglicht die Behandlung spezieller Abfallarten wie beispielsweise Farbwässern, Emulsionen, neutralisierten Säuren/Laugen, Hydrospülern und auch Flüssigkeiten mit hohen Sulfat- und ammoniumhaltigen Frachten. Ein Niedrigtemperatur-Verdampfer kann dadurch andere, teils anspruchsvollere Abfälle verdampfen als andere Vakuum-Verdampfer. Insgesamt ist jede Verdampfer-Anlagenart auf die Behandlung unterschiedlicher Abfallströme spezialisiert.
  • Bauweise: Der Niedrigtemperatur-Verdampfer der REMONDIS Industrie Service ist aus hochbeständigem Stahl gebaut. Das hat den Vorteil, dass auch Materialien mit einem hohen Chlorid- und Fluoridgehalt in der Anlage behandelt werden können. Ohne diese spezielle Bauweise würden solche Stoffe die Anlage sonst korrosiv beschädigen und auf Dauer zerstören. 

Vorteile der Abwasserbehandlung im Verdampfer

Dank der Verdampfer-Technologie wird die effiziente Verwertung flüssiger Abfälle sichergestellt, wobei gleichzeitig fossile Brennstoffe eingespart und Ressourcen geschont werden. Zudem müssen im Verdampfer keine Stoffe zugesetzt werden, um die Aufspaltung in Wasser und Konzentrat zu erreichen und es sind keine Chemikalien für die Behandlung der Abfälle notwendig. Weitere Vorteile der Technik sind die Energieeffizienz, die Kontinuität, durch die ein durchgehender Betrieb gewährleistet wird, sowie die Flexibilität – denn Verdampfer benötigen nicht viel Platz und sind auch in bestehende Anlagenstrukturen integrierbar. Alle Punkte zeigen die hohe Wirtschaftlichkeit der Verdampfer und unterstreichen ihren wichtigen Stellenwert für die ökologische Behandlung von Abwässern und flüssigen gefährlichen Abfällen.

Verdampfer im Anlagenverbund der REMONDIS Industrie Service

REMONDIS Industrie Service zählt aktuell insgesamt acht Verdampfer zum eigenen Anlagenverbund. Sie sind Teil eines Netzwerks von über > 250 Spezialanlagen, die gefährliche Abfälle sicher und effektiv verwerten.


„Unsere Verdampfer-Anlagen ermöglichen es Unternehmen aus verschiedenen Branchen, strengste Umweltvorgaben einzuhalten und sicherzugehen, dass ihre Abwässer optimal verwertet werden. Dank des deutschlandweiten Anlagenverbundes und der Spezialisierung unserer Verdampfer decken wir bei REMONDIS Industrie Service die verschiedensten Abfallströme ab und tragen auch in der Abwasserbehandlung zur Kreislaufwirtschaft und Ressourcenschonung bei.“

Steven Hauenstein, Niederlassungsleitung REMONDIS Industrie Service Viernheim 


Zusammen mit weiteren Anlagen, wie den Chemisch-Physikalischen Behandlungsanlagen, gewährleisten die Verdampfer eine zuverlässige und effiziente Abwasserreinigung nach höchsten Standards und sind ein wichtiger Schritt in der Verwertung von flüssigen gefährlichen Abfällen. Dank der verschiedenen eingesetzten Technologien ergänzen sich die Standorte der REMONDIS Industrie Service optimal. So kann immer der beste Verwertungsweg für verschiedene Abfallströme garantiert werden.

Bildnachweis: REMONDIS 


REMONDIS Industrie Service GmbH & Co. KG